Kleine Lechquellenrunde

Kleine Lechquellenrunde vom 10. bis 12.09.2017 von Lech aus
Tag 1 – 10.09.2017 – Lech – Ravensburger Hütte

Die Mädels haben wir den abend vorher schon abgegeben. Deshalb machten wir uns gegen Zehn nach dem Frühstück auf den Weg nach Lech. Die Autofahrt begann schon am Tunnel mit einem Stau. Wir fuhren über Füssen und reihten uns dann in die Schlange ein. In Reutte mussten wir wegen den Baustellen auch noch einen Umweg fahren. Aber dann ging es bis Steeg ohne Hindernisse weiter. Ab hier begann dann der kurvige Teil der Fahrt bis Warth und dann weiter nach Lech. Vielleicht doch mal mit dem Fahrrad testen. 11:20 Uhr kamen wir an. In Lech fanden wir dann unterhalb der Kirche die Einfahrt zur Tiefgarage. Wir konnten die Preisangabe nicht glauben, 14 Tage für 5 €, wenn man nur einmal rausfährt. Das hatten wir vor.
Da wir noch Zeit hatten, gingen wir noch ein bißchen durch Lech und informierten uns über die Wegverhältnisse bei der Info. Uns wurde von der Variante über das Madljoch abgeraten, da ca. 20 cm Schnee zu erwarten ist. Also nahmen wir die kurze Variante über die Gstütalpe. Wie empfohlen, sollte es sehr einsam und matschig werden. Die meisten Wanderer gehen über Zug zur Hütte. Unterwegs trafen wir die Kuhherden, welche auch vor der Kälte sich ins Tal zurück zogen.
Bei der Gstütalpe machten wir die erste Trinkpause und waren froh, dass der Nieselregen aufhörte. Mit dem waremn Tee stärkten wir uns. Jetzt ging es aber erst einmal über einen schönen Wanderweg wieder runter zur Stierlochalpe. Von oben konnten wir die Fahrstraße und den Wanderweg von Zug sehen. Auf diesen Weg mussten wir wieder hoch und dann zum Stierlochjoch. Jetzt wurde es durch den Wind ungemütlicher und ab dem Joch begrüßte uns die Winterlandschaft. Auf dieser Höhe zwar mehr Schneematsch, aber zum Laufen auch nicht besser. Die Hütte sahen wir erst, als wir davor standen. Den Spullersee konnten wir schon vorher gut erkennen. Die Berge um uns rum verschwanden immer mehr in den Wolken. Der Weg vom Madljoch sah sehr verschneit aus.
In der Hütte meldeten wir uns an und bekamen ein Vierbett-Zimmer, mit der Hoffnung allein zu bleiben. Aber die währte nicht lange, zwei Stunden später kam ein Regensburger Paar, welches uns zugewiesen wurde. Zimmer 18 sollte heute nacht unsere Unterkunft werden, ein gemütliches Vier-Bett-Lager. Erfreut stellten wir fest, dass wir warm duschen konnten für 3 €. Wir entschieden uns für den abend für die Halbpension.
Die Auswahl an gesundem Essen ist nicht so groß, das meiste ist doch etwas schwerer und kalorienreich. Das Drei-Gänge-Menü bestand aus Zucchini-Suppe, Gemüselasagne und Eis mit Palatschinken. Erst einmal stärkten wir uns mit Kuchen und Radler. Pünktlich, kurz vor 17:45 Uhr setzten wir an unseren Tisch, alles mit Namensschilder, wir saßen mit unseren Zimmernachbarn und Paar aus Schwäbisch Hall zusammen. Das Essen war eindeutg zu viel und die Regensburger auch nicht so geprächig. Gegen acht gingen wir auf das Zimmer und hofften mit unserer Lektüre einzuschlafen.
Aber die Regensburger hatten schon Nachtruhe und die wollten wir mit unseren Funzeln nicht stören. WIr merkten schnell, dass es eine heiße und laute Nacht werden würde. Temperatur wie in der Sauna und jede Tür hörten wir zuklappen. Aber irgendwann ist auch eine solche Nacht vorbei, gut elf Stunden im Bett und ca. nur die Hälfte davon geschlafen. Unser Essen und Trinken wurde alles auf einem großen Zettel vermerkt, welchen wir abends abgeben mussten. Die Bezahlung erfolgte dann früh. Wir staunten nicht schlecht, 98 € für zwei, dazu kamen noch die 20 € Anzahlung. Die Übernachtungskosten sind preiswert, nur der Verbrauch ist hoch.

Tag 2 – 11.09.2017 – Ravensburger Hütte – Freiburger Hütte

Wie schon beschrieben gingen wir nach dem frühen Aufstehen und der Katzenwäsche frühstücken. Binchen fand es nicht so toll, da es sehr einfallslos vorbereitet war und die Auswahl sich in Grenzen hielt, dass es besser gehen kann bei gleichem Preis sahen wir auf der Freiburger. Ich halte mich etwas zurück, und Binchen stärkte sich für die heutige Tour. Nebenbei erfuhren wir von einem Paar, wie gefährlich unser heutiger Weg im Schnee sein kann, die beiden kamen gestern abend ziemlich spät an. Ohne Stöcke und Sicht und mehr Schnee ist es anspruchsvoller. Aber wir ließen uns davon nicht beeindrucken, da auch die anderne Gruppen den gleichen Weg zur Freiburger nahemen wollten. Die meisten starteten vor uns. Wir hatten Zeit und holten uns die warmen, trockenen Sachen aus dem Trockenraum.
Durch Matsch und Schnee ging es runter zum See, deshalb nahmen wir bald die Forststraße, um um den See zu gehen. Am anderen Ende begann der Aufstieg zum Gehrengrat, an einem Schild mussten wir nuns noch einmal kurz orientieren, da auf dem GPS Gerät die Karten nicht mehr funktionierten. Wir holten auch bald die 4 Sachsen ein und es ging abwechselnd bis zum Felsaufstieg. In der Hochebene war es eindeutig schon Winter, leichte Schneedecke prägten die Landschaft. Vor uns immer die Wand des Gehrengrates, ich versuchte schon den Weg auszumachen.
Vor dem Aufstieg stärkten wir uns noch mit einer Banane, dadurch liefen die Sachsen vor uns. Nebenbei beobachteten wir mehrere Murmeldtiere. Das Klettern im Fels war trotz Schnee einfacher als gedacht, trotzdem immer höchste Konzentration. Dann erreichten wir die nächste Ebene, jetzt war es einfacher udn nur noch 50 Höhenmeter bis zum Grat. Genaugenommen liefen wir am Südrand am Grat vorbei. Beim Aufstieg hatten wir zwei Steinböcke gesehen, welche uns von oben beobachten. Am Ziel wurden wir von einer Gams begrüßt und auch die beiden Steinböcke zeigten sich in voller Schönheit und kreuzten unseren Weg. Das waren unsere ersten Steinböcke, welche wir in der Natur beobachten konnten, sahen sehr majestetisch aus. Da es sehr frisch war, machten wir nur eine kurze Fotopause und genossen das Panorama. Bei teilweise Schneegraupel machten wir uns an den Abstieg zum Steinernen Meer. Wir hofften, dass es nicht so abenteuerlich wird.
Hinter uns folgten die Sachsen und die Regensburger, wir sahen sieerst viel später wieder an der Hütte. Jetzt lockerte sich langsam der Himmel auf und wir sahen sogar blaue Stellen. Bergab kamen uns jetzt mehrere Gruppen entgegen. Die Rotfärbung und die Struktur des Meereskonnten wir von oben schon bewundern. Schnell wurde es wieder schneefrei, aber dafür matschiger. Hier wären Gamaschen nicht schlecht. Dann kam endlich der Wegweiser mit dem Beginn des Steinernen Meeres. Die Durchquerung erforderte viel Zeit und Konzentration, aber super markiert, ca. alle 5 Meter. Aber irgendwann waren wir doch froh, dass wir durch waren. Bei jeder Kuppe hofften wir die Hütte zu entdecken, es dauerte aber noch eine halbe Stunde und dann waren wir da.
Nach der Anmeldung haben wir die Sachen gleich im Trockenraum gewechselt. Diesmal hatten wir ein Zweibettzimmer mit Stockbett, Zimmer 14. Dort gab es viel Platz zum Ausbreiten und einigermaßen ungestört zu lesen. Nach der Stärkung mit der guten Gulaschsuppe ging es zum Duschen, diesmal mit 1 Euro Münzen, dafür reichten 2 Stück für 3 Minuten. Dann genossen wir noch eine viertel Stunde auf der Terrasse die Aussicht, ehe der Regen zurückkam. Nach Wetterbericht und Gepräch mit dem Hüttenwirt planten wir eine Verkürzung der Tour, da es durch den Schnee zu gefährlich für die ausgesetzten Stellen um die Göppinger Hütte wurde. Nach mehreren Überlegung entschieden wir uns für den Talrückweg nach Lech und der Übernachtung in unserer Ferienwohnung. Zum Abendbrot nahmen wir diesmal das Bergesteigeressen (Dinkelnudeln mit Zucchini-Pesto) und dann genossen wir bei Heckmeck den Abend und gegen Neun ging es dann auf das Zimmer. Interessanterweise gab es hier beim Eingang eine riesige Steckdosenleiste als Ladestation, haben wir aber nicht gebraucht, da wir eine Powerbank dabei hatten. Im Zimmer selbst gab es keine Steckdose. Dieses Mal zahlten wir 104,20 € + 10 € Anzahlung.

Tag 3 – 12.09.2017 – Freiburger Hütte – Lech

Gegen halb Sieben hatten wir dann doch ausgeschlafen, diesmal ordentlich temperiert. Diesmal war das Frühstück sehr ausreichend und sein Geld wert. Auch ich habe was zu Essen gefunden und Binchen war zufrieden. Schnee lag zwar noch keiner, aber es regnete dauerhaft und wurde eher mehr, fast zu Schneegriesel. Gestern Abend hatten wir nach dem Gespräch mit dem Hüttenwirt noch überlegt, was wir die nächsten Tage machen. Zur Auswahl stand Abschluß mit der Göppinger Hütte oder doch noch auf das Bernhardseck. Es gab keine Garantie, ob wir morgen die Variante über die Kriegeralpe nach Lech machen können, wegen dem Schneefall. Das was wir von den Bergen sahen, war doch sehr weiß.
Also wandern wir den ersten ersten Teil des Lechweges nach Lech und fahren dann heim. Nach unseren Matscherfahrungen, entschieden wir uns für den Fahrweg runter zum See. Vom Formarinsee waren wir gestern ein bißchen enttäuscht, war viel kleiner und es fehlte der blaue Himmel. Aber wir kommen wieder, um die große Runde zu vollenden. Nach dem See ging es über rutschige Steine, Matsch und Rinderhaufen runter zum Lech. Wieder gute Chancen doch noch einmal sich dreckig zu machen. Wir trafen wieder auf die Sachsen und drei andere Wanderer, welche wir auch schon von beiden Hütten kannten.
Dann wurde der Weg langsam besser und es machte Spaß durch das Tal am Fluß entlang zu wandern. Wir kreuzten die Straße und fanden viele Wegweiser zur Ravensburger. Am schönsten ist der Teilabschnitt zwischen Abzweig zum Spullersee und dem Unteren Älpele. Hier läuft man direkt auf Flußhöhe, über Brücken und Holzpfade. Und dazu eine traumhafte Landschaft, bei schönem Wetter bestimmt noch schöner.
Beim Abzweig zum Unteren Älpele war die letzte Option doch noch zur Göppinger Hütte abzubiegen. Aber wir blieben bei unserem Entschluß und wanderten weiter nach Lech. Kurz vor Zug wurde es wieder welliger und jeder Anstieg fiel mehr auf, als der jeweilige Abstieg. Auch musste der Wanderweg dem Golfplatz weichen. Dann sahen wir endlich die Häuser von Lech und trafen auf unseren Hinweg. In der Garage tauschten wir die nassen Klamotten und dann ging es zurück.

Erkenntnisse aus der Hüttenwanderung

Hüttenübernachtung macht spaß, wenn das Wetter mitspielt und die Wanderung lang genug ist. Dadurch, dass wir immer so früh auf den Hütten waren, hatten wir viel Zeit und mussten uns überlegen, wie wir die Zeit rumkriegen. Auch lange schlafen muss einem gefallen. Also am besten zu mehreren die Touren machen, dann ist für Unterhaltung gesorgt und genügend Bargeld mitnehmen.