Gratweg zum Branderschrofen

Wanderung am 15.09.2014 von Hohenschwangau über den Gratweg zum Tegelberg und Branderschrofen und über den Ahornreitweg zurück

Den Vorschlag vom Hinweisschild an der Marienbrücke setzten wir heute gleich um. Vor zehn Uhr ist die Marienbrücke noch nicht so überlaufen, also kein Kampf durch die Massentouristen, hinter der Brücke waren wir dann allein. Um auch den Kopf anzustrengen, wollte ich die Kehren zählen, laut DAV Karte sind es mindestens 39 Stück. Beim Aufstieg zum Aggenstein bin ich damals auf 62 Kehren gekommen, aber darauf verlassen würde ich mich nicht. Da der Gratweg auch genügend Ausblicke für schöne Fotos auf das Schloss oder die Tannheimer Berge bietet, war es nicht immer leicht, sich die letzte Zahl zu merken, jedenfalls kam ich auf 46 Kehren bis kurz vorm Tegelbergkopf. Apropos Fotos, beim Start hatten wir erst Hochnebel, aber je höher wir kamen, desto tiefer blieb der Nebel, über dem Nebel Sonnenschein pur. Der Gratweg ist ein wundervoller Waldweg, der immer abwechselnd auch anspruchsvoll durch die Felsen führt, besonders wenn kaum Wanderer unterwegs sind, ein Traumweg mit vielen Foto-Points. Einen traumhaften Felsen nutzten wir noch für ein paar schöne Schnappschüsse, inzwischen hat der Nebel das Schloß erreicht, auch der Nebel überm Forggensee hielt sich eisern. Kurz vorm Tegelbergkopf trennt sich der Weg für Kletterer über den Tegelbergkopf, aus meiner Sicht eher Köpfe, oder unterhalb durch den Wald auf feuchtem Weg zum Tegelberg. Da wir nicht Klettern können, nahmen wir den Waldweg. Dieser führt unterhalb der Tegelbergbahn entlang und oberhalb des Gelben Wand Klettersteigs. Kurz vor der Bergstation führte der Weg stufenweise nach oben, da die Tritthöhe teilweise sehr hoch war, wurden unsere Beinmuskeln noch einmal gut gefordert.
Der Touristenauflauf hielt sich in Grenzen, ich habe doch mehr erwartet. Auf dem Weg zum Branderschrofen gab es trotzdem mehr Wanderer als vorher. Besonders das Schuhwerk war teilweise ungeeignet. Kurz vor dem Gipfel kam dann der anstrengende Teil, über ein paar ausgesetzte Stellen ging es nur mit Klettern weiter. Es gab auch eine Seilsicherung, aber die nahmen wir nicht, da es auch einige Alternativen gab. Relativ schnell waren wir dann oben, der Andrang hielt sich in Grenzen. Genug Platz um ein Gipfelfoto zu machen, haben wir auf dem Litnisschrofen vergessen, also irgendwann noch einmal hoch, auch wegen der Aussicht. Apropos Aussicht, die Zugspitze begann gerade im Nebel zu verschwinden, überm Säuling zogen sich die Wolken zusammen, aber diesen konnten wir heute auf dem Gratweg schon genügend bewundern. So aus der Ferne haben wir uns öfters gefragt, wie wir eigentlich runtergekommen sind, so richtig war kein Weg erkennbar. Der Blick in die Ammergauer Berge dafür war traumhaft, Hochplatte etc. war gut sichtbar. Am beeindruckendsten war das Massiv des Hohen Straußbergs. Unterhalb des Massivs sahen wir auch unseren Rückweg, den Ahornreitweg. Bei unserer kleinen Brotzeit wurden wir sehr aufmerksam von den Alpendohlen beäugt, ein paar Krümel blieben übrig. Jetzt ging es wieder runter zum Tegelberg, zuerst mussten wir uns einen Kletterweg suchen. Am Tegelberghaus stärkten wir uns, der Germknödel waren eindeutig besser als der Wurstsalat, dieser war ziemlich sauer und Dill hatte die Oberhand.
Jetzt wurde es aber langsam Zeit für den Rückweg, zeitweise sah es so aus, als ob wir nicht trocken runterkommen, aber wir haben Glück gehabt. Auch trafen wir das Paar mit dem Jack Russell wieder, diese hatten wir oben am Branderschrofen getroffen. Der Weg zur Ahornspitze war ihnen doch zu weit, sie wollten den Gratweg zur Marienbrücke noch nehmen. Der weitere Weg war ganz angenehm, auch nicht so steil. Deshalb kamen uns mehrere Mountainbiker entgegen. Im unteren Teil wurde es doch steiler. Vorm Ahornsattel überlegten wir noch einmal kurz, ob wir einen Umweg über die Ahornspitze machen, aber das unsichere Wetter hielt uns davon ab. So wie uns auf dem Hinweg der Säuling begleitete, hatten wir jetzt dauernd den Blick auf den Branderschrofen und Hohen Straußberg.
Unten trafen wir auf die Fahrstraße zur Bleckenau, genau an der Stelle, an der wir auf die Kühe vom Almabtrieb gewartet hatten. Der Weg zum Parkplatz war dann ganz unspektakulär.