Koflerjoch oder Jochberg

Wanderung am 17.09.2014 von Pflach über Placher Älpele zum Jochberg / Koflerjoch und über Dürrenbergalpe zurück

Wir waren schon öfters mit den Mädels auf der Dürrenbergalpe, heute wollten wir zusätzlich über den Jochberg / Koflerjoch wandern. In den Karten finde ich beide Bezeichnung des Gipfels, obwohl es unterhalb des Gipfels auch ein Koflerjoch gibt. Ich werde im Beitrag den Gipfel immer als Jochberg bezeichnen.
Vom Säulingparkplatz in Pflach folgten wir der Forststraße in Richtung Säulinghaus. Erstens ist es hier ruhiger als auf dem direkten Steig und zweitens können sich die Mädels hier erst einmal austoben und tropfen auch nicht vom nassen Gras. Der Weg ist zwar etwas länger, aber wir hatten einen überschaubaren Rundkurs und schönes Wetter. An der Kehre beim Opelhaus, hat nichts mit Autos zu tun, mussten wir die Forststrasse verlassen um auf den Steig zu kommen, welcher sowohl zum Säulinghaus als auch zum Pflacher Älpele geht. Da wir doch relativ spät los gegangen sind, haben wir jetzt kaum noch jemand getroffen, am Parkplatz kamen mit uns auch noch ein paar Wanderer an.
Der Weg über das Pflacher Älpele zum Jochberg stellte sich als angenehm steigender Waldweg heraus, die Mädels konnten springen und es war auch relativ viel Schatten. Am Pflacher Älpele haben Tessy und ich beim letzten Mal schon ein längeres Nickerchen in der Sonne gemacht, diesmal hatten wir keine Pause eingeplant. Später nahm der Wiesenanteil zu, aber immer noch ein schön zu laufender und gut markierter Weg, wenn ich darauf achte. Aber das Controlling wies mich immer sofort auf die falsche Wegwahl hin.
Oben am Kamm hatten wir dann einen schönen Ausblick auf die Ammergauer Berge und die Pöllatschlucht. Von hier gab es eine andere Sicht auf unsere Wanderung vom Montag. Da der Kamm nach Norden teilweise eine Abbruchkante war, mussten wir die Mädels an die Leine nehmen. Der weitere Aufstieg verlief durch Latschenbüsche relativ einfach. Oben am Gipfelkreuz konnten wir es nicht glauben, dass wir ganz alleine sind. Das nutzten wir sofort für ein Vierer-Selfie am Gipfelkreuz. Auch konnten wir seit langem ohne zusätzliche Jacke pausieren, so angenehm war es. Ich versuchte mich auch gleich mit einem 360 Grad Panorama, mal schauen was daraus geworden ist. Die Aussicht war fast noch schöner, als vom Säuling, außer dass der Blick auf die Füssener Seen und Neuschwanstein fehlte. Hier konnte wir sehr gut erkennen wie der Lech seinen Lauf geebnet hat, zur Zeit mehr Sandbank. Auch ist gut erkennbar wie Zirmgrat und Kienberg die ersten höheren Erhebungen sind, bevor die Tannheimer Berge sich erheben. Auch sieht man von hier aus sehr gut den Weißensee und die anliegenden Ortschaften. Zu Hause mussten wir dann sofort prüfen, ob wir den Jochberg von uns aus sehen, tatsächlich ist der bewaldete Berg rechts neben dem Säuling gut erkennbar. Bis jetzt hatten wir uns keine Gedanken gemacht, welcher Berg das sein könnte. Jetzt wissen wir es.
Die Mädels erholten sich im Schatten, gebaut aus Rucksäcken und Handtücher von den Strapazen. Wir genossen die Ruhe und die Aussicht und planten die Wanderungen für die nächsten Tage. Als wir durch das Geschnatter einer größeren Wandergruppe auf dem Kamm aus unserer Ruhe geholt wurden, beschlossen wir den Aufbruch zur Dürrenbergalpe. Der Weg auf der Ost-Seite war eindeutig steiler und felsiger, aber ohne Hände machbar. Die Mädels trugen wir trotzdem sicherheitshalber. Wir fanden unsere Aufstiegsvariante schöner. Zur Dürrenbergalpe ging es weiter relativ steil über Wald- und Wiesenpfade, auch trafen wir kaum auf andere Wanderer trotz des schönen Wetters. Wir hofften, dass wir auch einen Schattenplatz an der Alpe finden. War auch kein Problem, auf der Rückseite gab es zwei freie Bänke, welche gerade im Schatten lagen, die meisten Wanderer brutzeln doch lieber in der Sonne. So war es für uns angenehm ruhig. Jetzt stärkten wir uns bei Krautspatzen und Hüttennudeln, hier gibt es auch kleine Portionen. Hat den Vorteil, dass noch Platz für einen guten Kuchen bleibt. Wie immer auf der Alpe gibt es den obligatorischen, kostenlosen Obstler, dieser ist auch nicht so stark. Als Nachtisch gab es Kirsch-Mandel- und Schoko-Nuss-Kuchen mit Sahne, da waren die Mädels auch wieder wach. Auch der Hüttenhund scheint bei seinen Betteleien gut wegzukommen, die Hüfte war schön rund, er steht aber mehr auf Brotzeitteller. Beim nächsten Besuch werden wir den Kaiserschmarrn testen. Gut erholt begaben wir uns auf den Rückweg quer über einen markierten Waldpfad zum Säulingparkplatz. Der Weg führte auch an der Batzkopfalpe vorbei, scheint in Privatbesitz zu sein, mit traumhaften Blick über Reutte. Ab und zu mussten wir auch die Forststrasse nutzen, hier merkten wir dann, dass unsere Mädels langsam nicht mehr können. Zwei Tage mit ca. 23 km und ca. 1800 Höhenmeter sind auch eine starke Leistung. Aber die Pfoten leiden durch die scharfen Felsen, irgendwann sind die Pfoten wund. Morgen können beide ausruhen und wir machen eine eigene Tour.