Nagelfluhkette III – Der Abstieg zum Imberghaus

Wanderung am 05.10.2014 von der Falkenhütte über Hochhäderich zur Bergstation Imbergbahn
Der letzte Teil bis zum Hochhädrich

In einem Zweibett-Zimmer schläft es sich natürlich viel besser. So war es kein Wunder, dass wir relativ spät wach wurden. Da es auch das Frühstück erst um acht Uhr gab, war es nicht so schlimm. Wir waren genauso wie gestern trotzdem die ersten am Büffet, die anderen schlafen wohl noch länger. Insgesamt zahlten wir ca. 56 € pro Person für Übernachtung, Halbpension und unsere Abendgetränke, da kann man nicht meckern.
Das Büffet war sehr gut ausgestattet, so daß wir gut gestärkt uns auf den letzten Teil der Tour machen konnten.
Da es heute nacht geregnet hatte, befürchteten wir schon, dass es etwas matschig werden könnte. Welches sich auch später bewahrheiten sollte. Inzwischen lockerte es sich aber auf und die Sonne wagte sich schon vor.
Wir folgten dem direkten Weg zum Falken, dadurch fehlte uns natürlich ein kleiner Teil vom direkten Gratweg. Heute sahen wir schon von der Hütte das Gipfelkreuz, gestern fiel es uns nicht auf, vielleicht hätten wir den Falken dann doch noch gemacht.

Gipfel Nummer XIV - Falken
Gipfel Nummer XIV – Falken

Sehr schnell kamen wir zu einer Gabelung, links zu den rutschigen Felsen oder rechts durch den Matsch unterhalb der Felsen zum Falken. Wir entschieden uns für den Matsch. Wir schafften es ohne Ausrutscher. In dem Fels gab es Rinne hoch zum Grat, ab da waren wir wieder auf dem Luftigen Grat. Das Kreuz vom Falken war auf dem kleineren Gipfel. Ein kleines Betonfundament störte die Idylle. Natürlich mussten wir auch noch zum höheren Gipfel.
Jetzt fehlte nur noch ein Gipfel. Beim Abstieg bekamen wir schon einen Vorgeschmack auf die nassen Felsen, hier war wieder höchste Konzentration gefordert. Auf dem weiteren Weg kamen wir an einem Grenzstein von 1844 vorbei, welcher uns bewusst machte, dass wir genau auf der Grenzlinie zu Vorarlberg liefen.
Ein Wegweiser wies nach rechts, aber auch gerade aus ging es weiter. Da es hier trockner und sonnig war, wählten wir diese Variante. Leider kamen wir auf eine kleine Anhöhe mit einer Wendeschleife, hier ging es nicht weiter, also wieder zurück. Wir beschlossen diesen namenlosen Hügel auch in unsere Gipfelliste aufzunehmen.
Zurück zum Wegweiser, da dieser Weg im Schatten lag, mussten wir durch einen sehr aufgeweichten Weg laufen. Dementsprechend sahen wir aus. Wir kamen auch unterhalb unserer Sackgasse vorbei, es sah so aus, als ob es einen nicht ganz ungefährlichen Weg gegeben hätte.

Gipfel Nummer XV - Hochhädrich
Gipfel Nummer XV – Hochhädrich

Die nächste Herausforderung war der Klettersteig zum Kamm des Hochhäderich. Wir hatten inzwischen genug Erfahrung, so konnte es uns nicht mehr schocken. Zu Anfang störten die rutschigen Schuhe, aber es wurde immer besser. Erst am Ende des Kamms kamen wir zum Gipfelkreuz. Von Hittisau war es einfacher zum Gipfel zu kommen. Damit hatten wir das Ende der Nagelfluhkette erreicht, schade. Es hat viel Spaß gemacht. Mit dem obligatorischen Gipfelfoto beendeten wir den Gratweg. Wir genossen noch einmal den Blick nach Hittisau und zum Hörmoossee, unser nächstes Ziel. Hier wollten wir uns um zwölf mit Sabine treffen, das werden wir wohl nicht mehr schaffen.

Sabine’s Aufstieg zur Hörmoosalpe

Gleichzeitig kam Sabine uns entgegen, wir hatten als Treffpunkt 12:00 Uhr an der Hörmoosalpe ausgemacht. Mit dem Auto ging es bis zum Parkplatz der Imbergbahn. Etwas wenig gemütlich ging es die Fahrstraße hoch bis zur Hörmoosalpe. Da sie schon gegen 11:00 Uhr ankam, genoß sie die Sonne bei einem schönen Gläschen Alperol. Wir kamen natürlich etwas später zum Treffpunkt.

Abstieg zum Treffen

Beim Abstieg kamen wir an der Hochhäderich Alpe vorbei, obwohl diese sehr gemütlich aussah, ging es gleich weiter.
Den stressigsten Teil hatten wir noch vor uns, ca. 200 Höhenmeter über einen nassen und rutschigen Wiesenpfad. Jetzt nutzte ich zum ersten Mal die Wanderstöcke. Da es nicht meine Lieblingsbedingungen sind, stellte ich mich auch nicht so gut an. Alex meinte, von hinten sieht es so aus, als ob ich das erste Mal in den Bergen unterwegs bin.
Leicht verdreckt und schlammbespritzt haben wir diesen Abschnitt doch gut überstanden. Zur Hörmoosalpe ging es dann auch relativ schnell über einen Feldweg weiter. Mit ca. 15 Minuten Verspätung kamen wir an und fanden Binchen gemütlich die Sonne genießend, windgeschützt im Wintergarten.

Gipfel Nummer XVI - Imberg
Gipfel Nummer XVI – Imberg

Auch wir machten eine etwas längere Rast und genossen die Sonne und den Blick auf die Nagelfluhkette.
Nach einer groben Säuberung der Schuhe und Stöcke ging es gemütlich weiter über den Alpenerlebnispfad zum Imberghaus. Zwischendurch testen wir unser Wissen an den Tafeln, doll war unser Wissen ja nicht. Besonders erstaunt waren wir, dass die Bäche hier schon über den Bodensee Richtung Nordsee fließen. Die praktischen Übungen wie Durchqueren des Baches ohne Brücke und Testen der Instabilität einer Hängematte sorgten noch für heitere Momente. Wir erzählten uns gegenseitig die Erlebnisse der letzten Tage.
An der Alpe Hochbühl hatten wir noch einmal einen wunderbaren Blick über die gesamte Nagelfluhkette. Als krönenden Abschluß nahmen wir auch den Imberg noch mit, Gipfel hatten wir ja noch nicht so viele. Der Anstieg war noch einmal kurz und heftig.
An der Bergstation der Imbergbahn im Imberghaus beendeten wir offiziell die Tour mit einer kleinen Mahlzeit. Ein nettes Ehepaar machte dann von uns noch ein Foto mit dem Hochgrat im Hintergrund. Der Kassierer von der Imbergbahn machte uns für die Talfahrt noch einen Sonderpreis, da er begeistert von unserer Tour war. Unten am Parkplatz fuhren wir zurück nach Immenstadt. Dort trennten sich unsere Wege, Alex fuhr zurück nach München und wir zu unseren Mädels.
Drei schöne und erlebnisreiche Tage fanden hiermit ihr Ende. Schön war’s.