Nagelfluhkette II – Kammwanderung

Wanderung am 04.10.2014 von Alpe Gund über Hochgrat zur Falkenhütte
Zurück zum Grat

Heute sollte der Haupteil der Wanderung stattfinden. Die Nacht haben wir ganz gut überstanden, trotzdem waren wir um sieben Uhr schon wach. Das hatte den Vorteil, wir konnten uns in Ruhe waschen (Katzenwäsche) und bekamen als erste Frühstück. Wir zahlten ca. 46 € für alles, dass fanden wir ganz angemessen.

Gipfel Nummer V - Sedererstuiben
Gipfel Nummer V – Sedererstuiben

Nach Auffüllen der Trinkvorräte ging es halb neun wieder los, zum Warmwerden wieder die 200 m hoch, welche wir gestern runter gelaufen sind. Da heute das Wetter klarer war, waren wir gespannt, wie der Bergsicht sein wird. Oben am Grat konnte die Frage positiv beantwortet werden, viel besser als gestern, nur Richtung Sonne waren die Berge leicht diesig zu sehen.
Wir genossen beim Wandern die morgendliche Frische und die Ruhe. Gipfel Nummer fünf, der Sedererstuiben, erwartete uns schon nach nur weiteren 50 Höhenmeter. Der Weg war nicht ganz eindeutig und führte uns um den Gipfel herum. Unterhalb des Gipfels gingen wir dann über die Wiese hoch, denn ohne Gipfel geht gar nicht. Jetzt konnten wir auch unsere nächsten Ziele sehen.
Beim Abstieg kamen uns die ersten Frühaufsteher vom Hochgrat entgegen. Sie erzählten uns von den Hirschen, welche lautstark röhrten. Auf dem weiteren Weg hörten wir sie dann auch, mit einer beeindruckenden Lautstärke und Ausdauer. Ähnliches habe ich vor zwei Jahren beim Aufstieg zum Einstein schon erlebt.

Gipfel Nummer VI - Buralpkopf (Bild von Alex)
Gipfel Nummer VI – Buralpkopf (Bild von Alex)

Der Buralpkopf überraschte uns mit einem fehlenden Gipfelkreuz, Alex bastelte aus den Wanderstöcken ein Kreuz für das Gipfelfoto. Inzwischen konnten wir schon beobachten, dass die nächsten Gipfel schon gut besucht waren. Das war es dann wieder mit der Ruhe. Der Gündleskopf war dementsprechend gut besucht, trotzdem machten wir hier eine längere Pause. Inzwischen verbesserte sich die Bergsicht, auch hatten wir wieder Netz. In der Alpe Gund gab es überhaupt keinen Empfang. Von Sabine kam die Nachricht, dass sie auf dem B‘schiesser ist, da hätte ich ja winken können, dass habe ich aber erst später rausbekommen. Den B’schiesser hatten wir gut im Blick.

Der Hauptteil – Rindalphorn bis Hochgrat

Vom Rindalphorn kamen immer mehr Wanderer rüber, sie sahen alle leicht erschöpft aus, da es erst 250 m steil bergab und dann wieder 200 m steil bergauf ging. Für uns natürlich genau andersherum.

Gipfel Nummer VII - Gündleskopf
Gipfel Nummer VII – Gündleskopf

An der Gündlesscharte haben wir gelesen, dass es 30 Minuten bis zum Gipfel Nummer acht dauern soll. Dass musste ich natürlich testen, denn 30 Minuten für 260 höhenmeter ist ganz schön sportlich. Ich brauchte dann auch 31 Minuten. Wir stellten sowieso fest, dass die Wegezeiten sich an gute Wanderer richtet, für uns eine gute Orientierung, weil meistens sind die Zeiten eher zu lang bemessen.
Auf der nächsten Wiese lagerte eine ca. 30 Personen starke Gruppe und erholte sich von den Anstrengungen. Es sollten aber noch mehr werden. War ja auch klar, schönes wetter und Wochenende, da sind alle unterwegs.

Gipfel Nummer VIII - Rindalphorn
Gipfel Nummer VIII – Rindalphorn

Jetzt hatten wir das Anspruchvollste hinter uns, nur noch den Anstieg zum Hochgrat und dann wird es leichter. Auf dem Weg zum Hochgrat kamen wir zu einem Gipfel, welcher weder ein Kreuz noch einen Namen hatte, auf der DAV Karte. Wir beschlossen den Gipfel als Gipfel Namenlos und als Nummer neun mit aufzunehmen. Da es doch einen deutlichen Auf- und Abstieg zu bewältigen gab. Ab hier präsentierte sich der Hochgrat in seiner ganzen Schönheit.

Gipfel Nummer IX - Gelchenwanger Kopf
Gipfel Nummer IX – Gelchenwanger Kopf

Der Aufstieg war auch schön knackig mit einem Nadelöhr, wo sich beide Wanderrichtungen stauten und sich einigen mussten, wer zuerst durch darf. Der zehnte Gipfel, der Hochgrat, selbst war gut besucht, kein wunder zur Bergstation war es nicht weit und es gab zum Gratweg auch noch einen breiteren Wanderweg, fast kinderwagentauglich.
Die nächste Pause wollten wir am Staufner Haus machen, auf dem Weg dahin mussten wir an der Bergstation vorbei. Auf halben Weg zum Staufner Haus kehrten wir um, da es sehr voll aussah und auch schon teilweise im Schatten lag, also wieder 40 Höhenmeter steil rauf. Oben fanden wir zwar noch einen freien Platz, aber es zog wie Hechtsuppe und die Essensauswahl machte mich auch nicht an. Alex gönnte sich eine Gulaschsuppe, welche so lala war.

Gipfel Nummer X - Hochgrat
Gipfel Nummer X – Hochgrat

Alex kaufte sich hier eine Wanderkarte, auf der hatte unser Gipfel Namenlos auch einen Namen, Gelchenwanger Kopf, hatte. Damit stand endgültig fest, er kommt als Gipfel Nummer neun auf die Liste.

Weiter bis zur Falkenhütte

Also wenig gestärkt machten wir uns auf dem Weg zur Falkenhütte, drei Gipfel noch vor uns, wobei nur Gipfel Nummer elf, der Seelekopf, ein Gipfelkreuz hatte und einem Gipfel entsprach. Auch wenn die Gipfel nicht mehr so hoch waren, war der weitere Weg immer noch anspruchsvoll und gut besucht. Ab dem Hochgrat hieß dieser Weg auch der Luftige Grat. Der erste Teil hätte diesen Namen aber auch verdient.

Gipfel Nummer XI - Seelekopf
Gipfel Nummer XI – Seelekopf

Der Hohenfluhalpkopf kam ohne Gipfelkreuz daher und lud nicht zum Verweilen ein, also weiter zum Gipfel Nummer dreizehn. Die Suche gestaltete sich etwas schwierig, erst deuteten wir einen Wegweiser so, dass der Gipfel sich darüber befinden sollte, es gab aber keinen weg nur eine steile Wiese bergauf. Beim nächsten Versuch führte ein Weg hoch, aber kein Hinweis auf einen Gipfel. Erst beim dritten Versuch waren wir auf dem Gipfel, obwohl es eher nach einem langezogenen Kamm aussah, aber ein Schild wies auf den Eineguntkopf hin. Deshalb überlegte ich dann noch kurz, ob wir heute den Falken noch mitnehmen, falls morgen das Wetter schlechter wird. Da wir aber schon acht Stunden unterwegs waren, verwarf ich den Gedanken und wir gingen in Richtung Falkenhütte. Dort checkten wir in unser Zwei-Mann-Zimmer ein, endlich wieder ein ordentliches Bett. Es gab auch eine Dusche, Warmwasser aber nur gegen Münze, darauf verzichteten wir.
Wir gingen dann in die Gaststube und warteten auf die warme Mahlzeit, laut Wirtin eine Überaschung. Leider bestätigte sich meine Befürchtung, es gab Schweinebraten mit Pommes und Bandnudeln. Ich minimierte den Fleischanteil und nahm mehr von den Nudeln.
Die Gaststube war nicht so gemütlich eingerichtet, wie bei der Alpe Gund, da mehr auf Restaurant als auf Hütte eingerichtet und entsprechend grösser.

Gipfel Nummer XIII - Eineguntkopf
Gipfel Nummer XIII – Eineguntkopf

Nach dem Dessert, Apfelstrudel mit Eis, ich durfte auch Alex seinen verzehren, verzogen wir uns auf das Zimmer und schliefen bei Musik von Band of Horses ein. Die Netzanbindung war wieder sehr schlecht, obwohl sogar Orange CH mit uns kommunizieren wollte.
Mal schauen, ob der abgekündigte Regen uns morgen einen Strich durch die Planung macht. Ein schöner Wandertag ging zu Ende.