Zwei Stunden

Gestern abend haben wir noch eine kleine Übungstour zur Salober gemacht. Die Mädels waren dabei und machten eine schöne Brotzeit. Gut vorbereitet ging es heute kurz vor acht los. Unser Ziel ist die Gaichtspitze von Gaicht aus und dann weiter zur Schneetalalm. Erst ging es gemütlich zum Einlaufen nach Gaicht. Wir liefen oberhalb von Gaicht, die Beschilderung führt durch Gaicht. Beim Wandern wurden wir ganz aufmerksam von einem Reh beobachtet. Auch eine Horde Pferde ließ es sich auf einer Kuppel gut gehen. Hinter Gaicht geht dann der Weg hoch zum Gipfel. Jetzt waren wir warm und konnten den Anstieg in Angriff nehmen. Der Pfad schlängelte sich über Gestein und Wurzeln gleichmäßig steil nach oben. Durch den Regen und den Tau war der Weg teilweise sehr rutschig. Je länger wir liefen, desto schwüler wurde es. Wir kamen zwar trocken durch, aber die Sonne setzte sich auch nicht durch. Bei 1750 m Höhe änderte sich das Bild, vorher ging es Wald und Wiesen, jetzt kamen wir auf den südlichen Wiesenhang mit Latschen. Auch erblickten wir schon das Gipfelkreuz. Hier oben nahm der Wind zu. Teilweise wurde es noch steiler, aber gut begehbar. Nach zwei Stunden hatten wir den Gipfel erreicht. Durch den Wind und die fehlende Sonne war es etwas frisch. Ursprünglich wollten wir es uns hier auf der Wiese gemütlich machen. Von dem schönen Panoramablick in alle Richtungen war nicht viel zu sehen, da viel Berge in den Wolken verschwanden. Für die Brotzeit suchten wir uns eine windgeschützte Ecke, nach der Anstrengung hatten wir es verdient. Eine Alpendohle beobachtete uns ganz genau, ob eventuell was übrig bleibt. Aber das Brot und der Kohlrabi waren nicht ganz die Geschmacksrichtung.

Am blauen Seil

Da es frischer wurde, machten wir uns auf den Weg. Runter ging es auf der Nordseite die felsige Rinne runter. Zur Sicherung gab es an der Wand ein blaues Seil. Da es hier nicht rutschig war, meisterten wir diese Hürde ohne größere Schwierigkeiten. Unten trafen wir auf zwei junge Männer, welche mit ihren Rädern hoch wollten. Sie packten die Räder so zusammen, um diese auf dem Rücken zu transportieren. Auf der anderen Seite wollten sie downhill nach Gaicht. Ich hoffe, es hat alles geklappt, jedenfalls sahen sie sehr sportlich aus. Auch kamen uns eine ältere Frau und zwei Belgier entgegen. Die Frau schaffte es gut, die beiden Belgier liefen mit Halbschuhe und versuchten es auch. Warum legen wir soviel Wert auf gute Bergschuhe? Es geht auch anders. Am Kamm ging es weiter in Richtung Hahnenkamm. Hier kamen uns auch mehr Wanderer entgegen. Vorher haben wir bis zum blauen Band keinen Wanderer getroffen. Inzwischen wanderten wir etwas gemütlicher. Die Wege zur Schneetalalm sind immer feucht. Die Alm war gut besucht, trotzdem fanden wir eine Bank an der Hauswand. Bei Kaiserschmarren ließen wir es uns gut gehen. Inzwischen wurde es leicht wärmer. Sabine kümmerte sich um einen jungen Australian Shephard. Ein ruhiger Hund mit viel Bewegungsdrang. Gut gefüllt gingen wir den Weg zum Parkplatz runter.