Überschreitung oder Überwindung

Wanderung am 16.07.2017 von Unterjoch zum Zinken und Sorgschrofen und zurück
Aufstieg
Zehrerhöfe

Gestern war es etwas unbeständig, deshalb hofften wir das es heute genügend abtrocknet. Für heute war der Sorgschrofen mit leichten Klettereinlagen geplant. Wir schafften es auch einigermaßen früh aufzustehen, gegen halb neun ging es endlich los. in Unterjoch parkten wir gleich am Ortseingang, deshalb mussten wir erst einmal durch den ganzen Ort. Auch hatten wir unser Tagesziel schon im Blick. Dann folgten wir dem Wegweiser in Richtung Zehrerhof. Vor der Kirche trennten sich die Wege, links rum über das Älpele von Norden oder rechts rum von Süden. Wir folgten der südlich Variante. Hier liefen wir etwas länger auf der Straße, bevor es dann steiler durch den Wald nach oben ging. Die Wegweiser waren ausreichend vorhanden, obwohl es abundzu mehrere Verzweigungen gab. Nach dem ersten Waldstück mussten wir eine längere Pause machen, da Binchen sich nicht wohlfühlte. Erst einmal gab es eine Stärkung und dann etwas Ruhe. Dann versuchten wir es weiter und es klappte ganz gut. Über die Wiese kamen wir zum Grat, welcher uns rechts zum Zinken führen sollte. Als Vorbereitung auf das Gipfelerlebnis waren schon die ersten bizarren Feldformationen zu bewundern. Binchen hielt sich ganz tapfer, sollte es also doch klappen. Vorm Zinken konnten wir dann schon einen Wanderer beim Durchklettern des Fensters beobachten. Ich hoffte, dass meine Wanne nicht stört. Es war aber auch die Umgehung gut erkennbar, ist auch schneller.

Da kamen wir durch

Binchen wollte sich noch einmal stärken und erholen, deshalb kletterte ich alleine auf den Zinken. Das Fenster hier war breiter, alles super mit Stahlseil gesichert, Klettern ist nicht unbedingt unsere Lieblingsdisziplin. Hinterm Fenster ging es nach links noch einmal 10 Höhenmeter zum Zinken. Rauf funktioniert noch super, aber runter macht es mir weniger Spaß. Auf dem Gipfel genoss ich das traumhafte Panorama. Da es nicht so heiß war und gestern sich abgekühlt hat, war heute eine sehr klare Bergluft und damit gute Sicht. Ausnahmsweise war ich ganz alleine auf dem Gipfel. Ein paar Fotos und dann ging es wieder zurück, für den Abstieg bekomme ich bestimmt keinen Preis, mehr holprig als elegant.

Gratwanderung

Binchen hatte sich gut erholt, also machten wir uns auf dem Weg zum zweiten Gipfel. Natürlich nahmen wir die komplizierte Variante durch das Fenster, Rucksack runter und durch. Hinterm Fenster ist eine etwas größere Stufe, aber den Körpertest haben wir erfolgreich bestanden. Zum Sorgschrofen ging es auf schmalen Wegen auf der Nordseite des Grates weiter.

Grat zum Sorgschrofen

Inzwischen konnten wir den Weg zu unserem Ziel ausmachen, und sahen auch den Aufstieg mit Seilsicherung. Prinzipiell ist der Weg sehr anspruchsvoll, aber auch nicht so schlimm, wie beschrieben. Schwindelfrei und Trittsicher muss ich auch bei anderen Wanderungen sein, und der Blick in die Tiefe haben wir auch öfters. Beim Aufstieg nach oben, waren wir froh, dass wir hier nicht wieder runter müssen. Auf dem Gipfel selber gibt es genügend Platz, da mehrere Gipfelalternativen zur Auswahl stehen. Zwar nur paar Meter weiter östlich, aber ein ganz anderes Panorama auf die Tannheimer und Allgäuer Berge. Da eine andere Sicht mussten wir uns erst kurz orientieren, haben aber dann doch die Berge identifiziert.

Abstieg
Der Abstieg

Laut Beschreibung gibt es noch einen Abstieg durch die Rinne mit Seil und dann haben wir das Anspruchvollste hinter uns. Wie gesagt runter, muss nicht sehen. Bis auf eine kleine Unachtsamkeit kamen wir heil unten an. Dann folgten ein paar steilere Abstiege bis zur Waldgrenze. Hier kamen uns jetzt viel mehr Wanderer entgegen. Auch auf den Gipfeln drängten sich die Menschen und Hunde. An der Antenne vorbei ging es runter zum Skilift. Da Nordseite war es hier feuchter und schlammiger. Über das Älpele folgten wir dem Weg nach Unterjoch.

Kirche von Unterjoch

Kurz vor der Grenze machten wir eine längere Brotzeit. Bei dieser Tour wechselt man laufend die Länder und Gemeinden, den Sorgschrofen teilen sich 4 Gemeinden. Nach der gemütlichen Pause in der Sonne und am Bach ging es durch Wald zurück, als Aufstiegsvariante ziemlich langweilig. Irgendwann kam dann doch die Kirche von Unterjoch zum Vorschein und kurze Zeit später hatten wir es geschafft. Eine anspruchsvolle Tour mit ungeplanten Erlebnissen ging zu Ende.